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Sylvia Christina Händel. Päckchen für Kirgistan

Sylvia Christina Händel. Päckchen für Kirgistan Sylvia Christina Händel. Päckchen für Kirgistan


»dieUTOPIEdesRAUMES«, 8 aufgezogene C-Prints, 106 x 106 x 10,5 cm, 2008

1 Halb-Kubus in der Mitte mit 4 aufgedruckten Fragen zum Thema "Raum"

1. When I look out from within myself, can I then say: "I am space?"
2. Can we say that space exists only in this very moment?
3. Does this space end here?
4. Here is the space for further thoughts about the concept "space"

Raum kann sowohl von innen her - sich im Raum befindend - als auch von aussen her - auf den Raum schauend - betrachtet werden. Man spricht auch von "innerer Landschaft" oder "innerem Raum".

Die 8 C-Prints zeigen einen Menschen in 8 verschiedenen Positionen räumlichen Daseins.

Die Papierfaltungen, die auf den Prints zu sehen sind, basieren auf einer einzigen Faltform, die von mir nur durch wenige "Eindrücke" von aussen in ihrer räumlichen Ausrichtung verändert wurden.


Ich bin der Raum.

Ich kann meine Grenzen von Innen wie auch von Aussen betrachten.
Wenn ich meinen Körper von Innen her sehe, bin ich Raum. Von Aussen gesehen, bin ich Ding/Objekt.
Wenn ich spreche, spüre ich meinen Resonanz-Raum.
Meine Haut ist die Grenze meines eigenen Raumes.
Es gibt Räume, die wir denken und fühlen.
Erst an der Grenze werden wir uns manchmal bewusst, in welchem Raum wir uns gerade befinden. Wir sind oft Sklaven unserer innerer Grenzen. Aber ganz ohne Grenzen verlieren wir uns im Nichts oder auch in der Fülle der Möglichkeiten.
Wir stoßen an Räume und gehen entweder, durch dessen Grenzen hindurch oder, aber kehren an der Grenze um.
Es ist möglich durch die Grenze eines Raumes zu gehen. Allein unser Bewusstsein hält uns davon ab, es nicht zu tun.
Wir erschaffen ständig Räume und zerstören ständig Räume.
Wenn der Raum sich durch seine Umrandung/Grenze definiert, dann sind Grenzen zum Beispiel: Wände; Häute; geometrische Formen/Körper; Momente, an denen etwas zuende ist; Zustände der Stagnation.
Manche Grenzen geben uns Halt und andere engen uns ein.
Das Leben an der Grenze ist sehr bewegt. Sie ist in ständiger Veränderung. Jede Zelle unserer Haut z.B. erneuert sich in kürzester Zeit.
Den Augenblick, an dem wir sagen können: "Das ist die Grenze dieses Raumes", gibt es nicht.
Wir wünschen uns so sehr Räume (und Grenzen), weil sie Sicherheit, Beständigkeit versprechen und müssen deswegen verleugnen, dass sie nie wirklich existieren, da sie nie von Dauer sein können, bzw. in ständiger Veränderung begriffen sind.
Auch das eigene Ich ist von dieser ständigen Bewegung betroffen. Somit habe ich nie eine gleich bleibende Identität, denn sie wächst und vergeht in jedem Augenblick.
Der Raum ist also der Zeit unterworfen. Sie macht, dass er in ständiger Veränderung (an seinen Grenzen) ist und nicht länger als diesen Augenblick wirklich existiert.
Stellt man sich nun "Raum" vor, der nicht der Zeit unterworfen ist, dann wären seine Grenzen imanent/stabil. Erst dann könnte man sagen: Raum existiert länger als diesen Augenblick lang.
Die "Utopie des Raumes" ist die, dass wir meinen, Raum könnte imanent sein, weil wir uns sehr viel mehr Sicherheit in unserem Leben wünschen, als es für uns bereit hält.

Sylvia Christina Händel, im Januar 2008.

Homepage: [ www.ichbinwirklich.net ]

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